Frühjahrsausfahrt vom 11.-14. Mai 2017: 4 Tage durch den Schwarzwald

Teilnehmer:

Violetta und Paul
Karin und Roland
Lucia und Urs
Hans-Peter
Hansruedi
Rolf
Roman S.
Ezio
Michael

Silvio (Leitwolf am Freitag und Samstag)
  
  
Donnerstag, 11. Mai

Treffpunkt 08:00 im Restaurant Katzensee in Zürich. War für diverse Teilnehmer schwierig zu erreichen, weil es wie üblich Stau hatte. Aber nachdem wir das überstanden hatten, war das Thema für den übrigen Tag abgehakt. Das Wetter war ideal zum Töfffahren, eher etwas kühl, dafür aber trocken. Die Wettervorhersagen waren anfänglich sehr gut, wurden aber, je näher der Termin kam, immer mässiger. Saumässig wurde es aber eigentlich nie. Den ersten Halt machten wir in St. Blasien, wo wir Rolf und Roman trafen, die direkt dorthin fuhren, weil es von Muttenz aus unsinnig gewesen wäre, einen Abstecher nach Zürich zu machen. Dann ging es auf kurvenreichen Strecken - anderes ist im Schwarzwald kaum möglich – weiter nach St. Georgen. Über Triberg. Das tönt so einfach, das war es aber nicht. Nach Triberg hinein kamen wir problemlos, das Herauskommen war dafür umso schwieriger! Wir nahmen drei Anläufe, den richtigen Ausweg zu finden und hatten dabei diverse Déja-vus, so z.B. die weltgrösste Kuckucksuhr und noch weitere gefühlte Tausende von Kuckucksuhrenläden. Ich bekam das Gefühl, dass Kuckucksuhren wohl eine Spezialität von Triberg sind (ausser Döner). Beim dritten Anlauf umfuhren wir zuerst noch Triberg auf einer mit Fahrverbot belegten Strasse, aber dann schafften wir es.

In St. Georgen assen wir zu Mittag und wurden von einem enorm fröhlichen Kellner bedient, der sich auch nicht von Sprüchen beeindrucken liess und locker Paroli bot. Bei der Weiterfahrt sah das Wetter nicht mehr so fröhlich aus, es sah nach Regen aus, blieb aber trocken. So konnten wir die Fahrt echt geniessen, unter anderem ein Stück, das kilometerlang zum sanften Umsteigen verführte – megageil!

Wir sind dann doch noch im Bären in Oberharmersbach angekommen und fuhren sofort zum Gästehaus weiter, wo wir auf Hanspeter warteten, der uns die Schlüssel bringen wollte. Nachdem wir längere Zeit gewartet hatten, kam er dann zu Fuss mit den Schlüsseln; sein Töff hatte den Geist aufgegeben und machte keinen Wank mehr. Am ersten Tag des Ausfluges ein echter Aufsteller. Aber Hanspeter hatte schon einen Pannendienst organisiert, der um 8 Uhr am Freitag das Malheur anschauen sollte.

Wir nahmen dann, nachdem wir vom Gästehaus zum Hotel Bären gewandert waren, einen Apéro und anschliessend ein ansprechendes Abendessen zu uns. Silvio kam auch vorbei um uns kennenzulernen. Wir müssen einen angenehmen Eindruck gemacht haben, denn am nächsten Morgen war er um halb neun Uhr da und bereit, uns zu führen.
  
Freitag, 12. Mai 2017

Um 09:00 war die Abfahrt angesagt. Und um sechs vor neun sind wir abgefahren. Das ist meines Wissens in unserem Club noch nie vorgekommen, dass wir zu früh wegfahren! Aber offenbar waren alle wild darauf, im Schwarzwald Kurven zu jagen. Was uns auch gelungen ist. Nachdem wir zuerst ein bisschen herumirrten, um uns mit Hanspeter zu treffen, der „nur“ eine neue Batterie brauchte und diese holen ging, gingen wir dann alle zusammen auf Tour. Mit Silvio, unserem Schwarzwald-Tourguide. Wo wir überall waren, kann ich mich nicht mehr erinnern, aber an die Schwarzwald-Hochstrasse schon. Dies ist eine sehr schöne, schnelle Strasse, die sich hervorragend zum schnellen Cruisen eignet. Auf rund 1'000 m Höhe wurde es allerdings etwas frisch, es war aber zum Aushalten. Irgendwann kamen wir dann, nach einer schönen und zeitweise rassigen Fahrt, zur Hexenlochmühle. Dies ist eine sehr schöne Gaststätte mit Souvenirladen und einer alten, wasserradbetriebenen Holzwerkstatt (Museum). Und das Essen war auch gut. Gegessen haben wir im Garten unter dem Sonnenschirm, den wir aber erst öffneten, als er zum Regenschirm wurde. Den Kaffee haben wir dann drinnen getrunken, da es draussen doch sehr feucht wurde. Also haben wir in der Beiz unser Regenzeug angezogen. In der Wirtschaft hatte dann einer unserer Mitfahrer noch die Gelegenheit, einen ziemlich korpulenten Mann, der dort ass, wegen seines offensichtlichen Übergewichts anzuzünden und ihm Ratschläge zu geben, wie man abnehmen könne. Zum Beispiel den vollen Teller an die Wand zu schmettern und so weiter.

Wir fuhren dann im Regen ab und, oh Wunder, nach ungefähr 5 Minuten regnete es nicht mehr. Unglaublich. Irgendwann, nach unzähligen Kurven, kamen wir wieder in Oberharmersbach an und schritten zum Apéro. Den hatten wir uns jedenfalls verdient.

Beim Nachtessen hatte einer unserer Mitfahrer noch die eigenartige Idee, die hübsche und junge Serviertochter zu fragen, ob sie noch Jungfrau sei. Diese konterte geschickt, vor der Ehe gebe es keinen Sex. Ich regte mich ziemlich darüber auf, dass man so plump sein kann. Auf jeden Fall habe ich meinem Unmut darüber unmissverständlich Ausdruck verliehen und dafür Komplimente wie „mit der Crossair durch die gute Kinderstube geflogen etc.“ kassiert. Das ist natürlich völlig falsch, in meiner Jugend gab es die Crossair noch gar nicht! Balair wäre richtiger gewesen, aber mit der Wortwahl hat dieser Mitfahrer ja sowieso seine Probleme..........

Jedenfalls gingen wir dann relativ früh zu Bett, um vor dem grossen Regen in unserem Gästehaus zu sein.
  
Samstag, 13. Mai 2017

Nachdem es in der Nacht geregnet hatte, überraschte uns der Morgen mit Sonnenschein. Und wieder konnte das Kurvenjagen beginnen. Wir haben an diesem Tag rund hundert gefühlte Male den Fluss Kinzig überquert. Wo man auch hinfuhr war die Kinzig. Mir schien es zeitweise, wir seien im Kinzig-Land und nicht im Schwarzwald. Auch heute wieder: als Kontrastprogramm zum schönen Kurvenfahren das Wenden auf engstem Raum. Dieser Wesentliche Teil der Fahrpraxis wurde immer wieder einmal völlig überraschend eingebaut und sorgte etliche Male für Schweissausbrüche bei einigen Fahrern (mich eingeschlossen). Ist aber immer gut gegangen.

Ein Highlight des Tages war sicher die Durchquerung von Freudenstadt. Am Samstag gehen viele Leute in die Stadt, weil sie frei haben. Dort treffen sie sich dann mit all den anderen Leuten, die auch frei haben. Und wir treffen dann alle diese Leute auf den Strassen Freudenstadts. Es war eine Freude, durch die verstopfte Stadt zu fahren! In der Mitte der Stadt machten wir eine kurze Pause und profitierten davon, dass bei einem Halteverbot extra Plätze für uns frei gehalten wurden. Jedenfalls fuhren wir bald weiter und kamen zum wunderschönen Wasserschloss Glatt, wo wir uns verpflegten. Hauptsächlich mit Schwarzwäldertorte, die in ziemlich grossen Stücken serviert wurde. So gross die Stücke auch waren, der Anteil an Kirsch war doch recht klein. Das war einerseits schade, aber andrerseits auch gut wegen des Fahrens.

Auch den Nachmittag verbrachten wir mit angenehmen Fahren, dem überqueren der Kinzig etc. und dies alles bei Sonnenschein.

Am Abend war im Hotel Bären Blasmusik, Schunkeln und Tanz angesagt. Obwohl für uns ein Tisch reserviert war, haben wir nicht davon profitiert und sind zu angemessener Zeit schlafen gegangen.
  
Sonntag, 14. Mai 2017

In der Nacht hatte es wieder geregnet, die Prognose für heute war sehr durchzogen, mit viel Regen. Es ist dann anders gekommen, bloss zweimal ein kleines Gütschchen. Im Prinzip war alles wie gestern: schöne Strassen, wenig Verkehr, zügiges Vorankommen. Wir hätten auch unterwegs gerne einen Kaffee getrunken, in dieser kulinarischen Wüste, die wir durchquerten, war das schlicht und ergreifend nicht möglich. Kein Lokal! Noch nicht mal eine Dönerbude! Wirklich unglaublich!

Wir endeten dann in Blumberg, bei der Endstation der „Sauschwänzle-Bahn“. Dort hatte es tatsächlich ein offenes Lokal, wo wir dann auch assen.

Währenddessen wurde es ziemlich warm, die Sonne schien und in Richtung Heimat sah man sehr dunkle Wolken. Wir verabschiedeten und voneinander und fuhren nach Hause. Auf meiner Heimfahrt wurde ich bei der Ortstafel Zürich-Witikon erwischt (Stadtgrenze = Regengrenze) und kam in den Genuss eines heftigen Gewitters.

Aber schön war es trotzdem. Und passiert ist auch nichts (ausser ein paar Verbalinjurien).

Hanspeter (und Silvio) haben einen guten Job gemacht und wir bedanken uns herzlich.
  
Ezio Sormani
  
  
Unterkunft:
Hotel Bären
Dorf 35
D 77784 Oberharmersbach

www.baeren-oh.de