BCE Europatreffen in Tihany/Ungarn

  
42. BMW Club Europa Treffen in Ungarn, 19. - 22.5.2004
  

Unter der Führung von Walter und Yolanda Müller starteten am Montag 17. Mai 2004 in Rheineck-Ost, Fritz Niederhauser, Hansruedi Meier, Fredy Ineichen und Franz Gwerder, bei schönstem Wetter Richtung Arlberg. Schneebedeckt glitzerten die Berggipfel und die Sonne genossen wir während unserem Kaffeehalt auf dem Arlberg. Dieser Stopp diente ebenfalls dazu, unsere Motorräder mit dem National- emblem und dem Clublogo zu zieren. Diese begleiteten uns bis zu Rückkehr und dokumentierten die Gruppen- und Zusammengehörigkeit. Schon am ersten Tag liessen wir uns im Fünfstern „Biohotel Stanglwirt“ in Going, mit einem feinen Mittagessen verwöhnen. Ziel war Wagrain, der Ursprungsort von „Stille Nacht - Heilige Nacht“, welchen wir nach 508 km wohlauf erreichten und in der Pension Erika die Zimmer bezogen. So „still in der Nacht“ trafen auch Michael Fleckenstein und Gabi Hänggi ein. Ein „Obstler“ spendiert vom Haus mit anschliessendem Nachtessen, Zimmer und Frühstück für nur 38 Euro inkl. Töffunterkunft in der Garage, sorgten für weitere Zuversicht.

Nach der ersten längeren Tour, konnten wir es am zweiten Tag gemütlicher nehmen mit dem nächsten Etappenziel: „Kurort Semmering“. Unser Tourenteam führte uns auf traumhaften Wegen und Strassen zu Kulturobjekten, durch reizende Dörfer und entlang sattgrünen Wiesen durch schöne Wälder, teilweise längs reissenden Flüssen und Wildbächen unserm Ziel entgegen. Beinahe unbeschreiblich, was wir alles erfahren, sehen, zu essen und am Schluss zu trinken bekamen. Semmering, die einstige Ferienhochburg der Wienerprominenz. Auf dem Wege waren auch Kulturgüter wie das bekannte Kloster in Admont, ein Weltkulturerbe, Perlen von Burgen, Kirchen und Klöster zu bestaunen. Eine weitere Tagestour endete nach 312 km. Der Regen in der Nacht vermochte uns nichts anzuhaben und wir starteten ohne das Nass von oben, jedoch bei bedecktem Himmel. Die Autobahnen liessen wir wahrlich links liegen und durchquerten die schöne Landschaft Richtung ungarische Grenze. Nach den österreichischen Alpen, lag vor uns eine weite, flache Welt - Ungarn. Die Grenze welche wir um 11.00 Uhr unter gestrengen Mienen der Zollbeamten in Deutschkreutz passierten, führte zu einem weiteren Kulturgut, dem Benediktinerkloster in Pannonhalma. Andere Länder andere Sitten. Ungarn mit 10,2 Mio Einwohnern und einer Fläche von 93’000 km2 hat Budapest zur Hauptstadt. Auffallend die Stromleitungen in den Dörfern die längs den Strassen an Masten uns begleiteten, die Strassen überquerten und auf die Dächer zu jedem gegenüberliegenden Haus führten. Eindrücklich festzustellen, dass Äcker noch heute mit geführtem Pferd und begleitetem Pflug bearbeitet werden. Schön zu wissen, dass Ungarn zur EU gehört, gut auch, dass mehrheitlich noch keine Euro als Zahlungsmittel akzeptiert wird. So wurde ein „Banküberfall“ nötig und die ungarische Währung Forint (100 HUF = ca. 0.70 CHF) mit Kreditkarten abgehoben. Nach 275 gefahrenen km, trafen wir um 15.45 Uhr, im Club Tihany am Plattensee ein. Bescheiden wie wir sind, begnügten wir uns für einmal auch mit dem Vierstern Hotel Club Tihany mit 330 Zimmern. Hier begegneten wir verschiedenen „alten BMW-Freunden“ aus dem In- und Ausland. Felix und Theres Rothenbühler residierten schon seit Montag im Hotel. Das prächtige Wetter, der riesige Plattensee - übrigens der grösste Binnensee Europas - zeigten sich von der besten Seite, kurzum ein Traum. Wir kamen gerade richtig zum Start des offiziellen Festprogrammes. Es bestand die Möglichkeit schon am Sonntag bis Samstag einen verlängerten Ungarn Aufenthalt zu buchen. Von den 284 Teilnehmenden machten rund die Hälfte davon Gebrauch. Am Donnerstag stand als erstes die offizielle Länderparade von Balatonfüret zum Hotel auf dem Programm. Jedes Land wurde dort mit freundlichen Worten und der jeweiligen Landeshymne empfangen. Für uns alle, da ungewohnt, ein sehr spezieller Augenblick. Am Nachmittag spielte der Deutschschweizer BMW-Club gegen den Rest der Welt, ein Minigolf-Turnier. Das in der Wimbledon Club Halle offerierte Galabüffet liess keine Wünsche mehr offen. Bei Folklore, Gesang, Tanz und Geselligkeit fand der Tag seinen krönenden und kulinarischen Höhepunkt und Abschluss.

Der Freitag begann mit der Ausfahrt zur Reitershow, ebenfalls mit ungarischer Musik und einer authentischen Gulaschsuppe aus grossen Pfannen über dem Holzfeuer im Freien zubereitet. Diese schmeckte allen rund 240 Anwesenden sehr bekömmlich. Nach anhaltend schönem Wetter, machten sich im Verlaufe des späteren Nachmittages einige aufziehende Quellwolken bemerkbar und verschmierten langsam aber sicher den sonst blauen ungarischen Himmel. Der Samstag war der letzte offizielle Tag der Veranstaltung. Alles wurde nochmals dafür eingesetzt. Die Autofahrer putzten was das Zeug hielt, die „Töffler“ begnügten sich mit ihrem fahrerischen Können. Auf dem ca. 75 km entfernten Flugplatz bei Sämellék spielte sich das Ganze bei heftigem Wind, Staub und Rauch ab. Ja, richtig, Rauch von soviel „Autoverrückten“ welche es fertig brachten bis auf die Felgen alles herzugeben und gute Pneus in Rauch aufgehen zu lassen..! Eine Bemerkung dazu: Dieses ganze Spektakel spielte sich meiner Meinung nach unter völlig ungenügenden Sicherheitsvorkehrungen ab! Zu dicht drängte die Menge sich in die Nähe, um von allem etwas abzubekommen. Rauch, Staub etc. und natürlich um dies auf Fotos festzuhalten, zum Glück ohne Personenschaden für alle Beteiligten. Am Abend folgten in der Wimbledon Halle die Ehrungen und das Schlusswort, die von uns mit Spannung erwartet wurden. Nicht nur unser Deutschweizer BMW-Club brillierte mit dem zweiten Gesamtrang der Wertung, sondern auch unser Michael siegte über die starke Konkurrenz gegen Kollegen aus Ungarn und Deutschland im Slalomfahren. Gesamthaft war die Schweizervertretung die erfolgreichste Nation im Pokal abholen. Bravo!

Das nächste Treffen, ohne Gewähr, dürfte im September 2005 in Luxemburg stattfinden. Nach eindrücklichen Erlebnissen hiess es am Sonntagmorgen die Rückfahrt nach Hause anzutreten, wo wir bei schönstem Wetter wieder heil und froh eintrafen. Im Namen der Teilnehmenden danke ich Walter und Yolanda nochmals recht herzlich für die souveräne Führung und hoffe auf ein weiteres Mal. Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei..... und somit ist auch diese Tour vorbei.
  

Franz Gwerder