Herbstausfahrt vom 3./4. September 2016 auf Nebenstrassen durch das Emmental
Thomas Schwyter hat für uns eine Tour über Nebenstrassen, Feldwege und Schotterpisten zusammengestellt. Schmal, kurvig, staubig - wunderschön! Die Tour hat so gut gefallen, dass gleich zwei Teilnehmer je einen Reisebericht geschrieben haben! Wenn ihr die Bilder der Autoren unten anklickt, springt ihr direkt zu den jeweiligen Tourenberichten.
Wie in beiden Berichten erwähnt wurde, haben die meisten Teilnehmer ob der Herumkurverei auf schmalen Feldwegen und Schottersträsschen die Orientierung etwas verloren! Damit ihr euch nachträglich noch ins Bild setzten könnt, wo unsere Route genau durchführte, könnt ihr mit den nachstehenden Links für die Fahrt vom Samstag eine Karte und für den Sonntag einen Ausschnitt aus Google Earth mit den Tracks der Tour herunterladen:
Fahrt vom Samstag, 03.09.2016: Karte 1 : 25'000 mit dem Track
Fahrt vom Sonntag, 04.09.2016: Ausschnitt Google earth mit dem Track
Reisebericht von Ezio Sormani...
Teilnehmer:
Claudia + Thomas Schwyter (Leitwolf)
Lucia Bachmann + Urs Pfister
Rosi + Hanspeter Würmli
Hansruedi Meier
Ezio Sormani
Samstag 3. September 2016
Wir haben uns um 9:00 Uhr im Bären in Langnau im Emmental getroffen. Nach Kaffee und Gipfel (die extra für uns bestellt wurden, und zwar für jede Person einen) machten wir uns auf, das Emmental zu er-fahren. Oder vielmehr zu erschleichen. Wir fuhren einen grossen Teil auf ungeteerten Strässchen, d.h. wahrscheinlich einen Löwenanteil davon auf Wanderwegen. Sehr viel schneller als Wanderer waren wir jedenfalls selten.
Wo wir überall durch fuhren, kann ich nicht beschreiben; es war auf jeden Fall sehr schön. Manchmal war die Aussicht auf die Alpen ungemein eindrücklich, man hätte gerne länger geschaut gehabt, aber plötzlich war dann die nächste Kurve da und die erforderte ebenso plötzlich die Aufmerksamkeit. Die Naturstrassen erforderten eine erhöhte Aufmerksamkeit, weil manchmal lag halt noch etwas Kies in den Fahrrinnen (jetzt hat mir das Korrekturprogramm Fahrerinnen aufzwingen wollen, obwohl in diesen wahrscheinlich kein Kies liegt und dieselben auch nicht in demselben lagen).
Item, wir sind auf auf schönen Wegen durch eine schöne Landschaft zum Chuderhüsi gefahren, wo wir gegessen haben. Das Chuderhüsi ist eine soziale Institution, die vom Leben benachteiligten Menschen eine Aufgabe bietet, die sie bewältigen können, wie zum Beispiel Arbeit in einem Gastbetrieb. Das Essen war gut, wurde aber unfairerweise von der Aussicht übertroffen. Von der Terrasse aus sah man auch die Schrattenfluh, was Thomas wohl auf eine brillante Idee brachte. Wir fuhren weiter zum Kemmeriboden.
Und kehrten im Kemmeribodenbad ein. Für irgend etwas ist das Bad berühmt, ich glaube für die schönen Holzhäuser dort. Es sassen jedenfalls viele Leute in der Gartenwirtschaft und schauten sich diese Häuser an. So viel Schönheit ist auf den leeren Magen wohl nicht zu ertragen, darum hat man dort auch die Kemmeribodenbad-Merängge erfunden, die perfekt mit dem Ausblick harmonieren.
Und weil viel Schönheit auch ein passendes Pendant haben muss, sind die Merängge auch entsprechend gross. Und entsprechend gut. Deren Grösse ist allerdings so enorm, dass man mehr Schönheit kaum ertragen kann. Noch mehr Schönheit wäre nicht nur kitschig, sondern würde zum Erbrechen führen......... (Das heisst jetzt aber nicht, dass zu viel Schönheit zum Kotzen wäre, zu viel Merängge aber schon).
Und weiter gings. Wieder auf Neben- und Neben-neben-Strässchen und -wegen. Einen Anflug von Kultur leisteten wir uns auch noch: wir besichtigten den ältesten Tunnel der Schweiz (Baujahr 1839). Irgendwo zwischen Pfungen und Moskau, wie Hansruedi sagen würde. Genaueres kann ich auch nicht sagen, da das Navi nur noch weiss anzeigte und, wie schon oft, auch mit der Vergrösserungsfunktion nichts mehr zu machen war. Es ist Thomas aber doch gelungen, uns über den Rämisgummen (gehörte früher der Madame de Meuron) sicher ans Ziel zu bringen.
In, resp. im Garten von, Erikas Alphütte schritten wir als Erstes zu dem, was wir fast am besten können: zum Apéro. Verdient hatten wir ihn, lag doch der letzte Beizenbesuch schon mehr als eine Stunde zurück, und zudem hatten wir ja mit dem kulturellen Ausreisser mehr als genug Zeit verplempert. Die Zeit bis zum Nachtessen war ausgefüllt mit Apéro, Massenlager beziehen, Duschen, und Warten auf das Essen. Und natürlich mit Reden über den schönen Tag und die tolle Fahrt. Unterdessen waren auch Rosie und Hanspeter eingetroffen, die bis Mittag arbeiten mussten und daher direkt kamen. Laut Rosie muss Hanspeter auf der Suche nach der richtigen Abzweigung einen Zweiwochenvorrat an Flüchen und Verwünschungen aufgebraucht haben.
Über das Nachtessen sage ich nur soviel: es war ausgezeichnet und reichlich. Und eigentlich hätten wir ja nach dem üppigen Zvieri im Kemmeriboden gar nichts mehr zu essen brauchen.......
Sonntag, 4. September 2016
Nach einem üppigen Frühstück – Brot, Käse, Gomfi, Rösti, Spiegelei, Hamme – ging es über die üblichen Wege zum Kambly. Dort degustierten wir diverse Gutzi und deckten uns mit den entsprechenden Vorräten ein. Dann gings weiter über die Lüderenalp und weitere Natur- und sonstige Strassen. Wenn ich mich richtig erinnere, kamen wir auch an der Buebenei-Haltestelle vorbei. Und wissen immer noch nicht, ob das rechte oder das linke gemeint ist. Jetzt fuhren wir wieder normale Strasse und waren plötzlich nicht mehr allein, ein ungewohntes Gefühl!
Wir kamen zum Endpunkt des Ausfluges: dem ACE-Café Luzern. Beim Parkieren bekam ich die Quittung für diese Fahrerei auf den Wegen. Meine RT wollte sich unbedingt zum Schlafen hinlegen und tat das auch ziemlich unvermittelt. Dank der Hilfe von Hanspeter kam sie wieder auf die Räder und ich auf die Beine (Kosten: ein neues Blinkerglas). Dann schauten wir uns die dort versammelten Oldtimer und Hotrods an. Ich fühlte mich wieder in meine Jugend zurückversetzt, vor allem wegen den beiden wunderschönen Pontiac GTO! Aber auch der Rest war sehenswert, u.a. ein Quadster von Grüter + Gut.
Hansruedi verabschiedete sich und fuhr quer durch den Schnittlauch nach Hause, wir anderen fuhren – wiederum auf Nebenstrassen nach Sihlbrugg in die Beiz. Dort verabschiedeten wir uns definitiv und traten den Heimweg an. Claudia, Thomas, Hanspeter und Rosi über die Fähre und Lucia, Urs und ich über Wollishofen – Bellevue. Erstaunlicherweise ohne irgendwelche Verkehrsprobleme.
Fazit: Es war ein wunderschöner Ausflug, alles hat gepasst: das Wetter, die Fahrt, die Wege und Strässchen, die Planung des Ausflugs und nicht zuletzt die gute Führung unseres Leitwolfs Thomas. Bei ihm möchte ich mich im Namen aller Teilnehmenden herzlich für seinen Aufwand bedanken: Es war S U P E R!
Ezio Sormani
5. September 2016
Reisebericht von Lucia Bachmann & Urs Pfister...
Am Samstag hiess es früh aufstehen. Individuelle Anreise, der nur 6 Samstags-Teilnehmer (Thomas & Claudia Schwyter, Ezio Sormani, Hansruedi Meier, Lucia Bachmann & Urs Pfister), zur zweitägigen Ausfahrt im Emmental. Am Abend gesellten sich Rosi und Hanspeter Würmli dazu.
Aber beginnen wir mit dem 1. Tag: Thomas Schwyter, unser Tourenguide, erwartete uns ab 8.00 Uhr im Gasthof Bären in Langnau im Emmental. Um 8.15 Uhr war Hansruedi als Erster vor Ort. Die restlichen trafen so um +/- 09.00 Uhr ein. Dies war ausreichend, da die Abfahrt (vollgetankt) auf 9 Uhr 30 angesetzt war.
Die Frühstücksgipfeli waren abgezählt. Hansruedi bestellte einen Kaffee und Gipfeli, aber bekam vorerst keinen leckeren Gipfel mit der Begründung: es komme noch eine Gruppe von 6 Personen, angemeldet von Herr „Schweizer“ mit Vorbestellung von „Gipfeli“ und sonst hätten sie nicht genügend. Nachdem Hansruedi ihr erklärte, dass dies ein Herr Schwyter sei und er auch zu der besagten Gruppe gehöre, bekam er dann EIN Gipfeli. Wir waren alle froh, dass sich Hansruedi zurückhielt und trotz sehr frühem Erscheinen, nicht gleich zwei oder drei vertilgte, so hatte jeder von uns einen Gipfel zum Kaffee. Frisch gestärkt ging es fast pünktlich los.
Die Fahrt führte uns nach Osten genauer gesagt irgendwo zwischen Pfungen und Moskau! Spruch von Hansruedi und unser Running Gag für dieses Weekend. Die super geplante Tour von Thomas ging kreuz und quer, rauf und runter, keine Strasse, kein Weg wurde ausgelassen, ab und zu auch auf asphaltierten Strassen, durchs wunderschöne Emmental.
Bevor wir uns zum Mittagshalt, im eher speziellen Restaurant «Chuderhüsi» in Röthenbach , mit tollem Ausblick auf die Alpen, einfanden, hatten wir einen Zwischenfall mit einem Trike beim „Brütschhüsli“. Dieser liess unsere Mägen fast eine Stunde länger knurren. Hansruedi vergass, dass er als Einziger noch Koffer am Töff hatte…. und streifte den Trike damit unglücklich.
Thomas führte uns auf «Strassen», die nur mit Wanderweg gekennzeichnet waren und auf unseren Navis waren diese nicht mal mehr ersichtlich. Es stand nur: «Fährt nach Osten» Deshalb unser Running Gag: «irgendwo zwischen Pfungen und Moskau».
Gefühlte 100000 Kurven weiter, kam der Abzweiger «Kemmeriboden», bekannt für seine wunderbaren „Merängge“ mit Chäserei Nidle. Kundenwunsch mässig führte uns Thomas zu dieser Schlemmeroase. Obwohl vom Mittagstisch noch gesättigt, liessen wir uns dies nicht entgehen. Mmmmhhhh lecker…
Voll gefr… und vertrieben vom Gesang eines „Chörli“ trug uns unser Motorrad wieder einen der unzähligen Hügel hinauf mit einem speziellen Abstecher durch das Hegenloch in Eggiwil. Der Tunnel wurde 1839/40 durch die Bauern der Umgebung mit altem Bernpulver ausgesprengt. Mit der Sprengung zum heutigen Hegenloch haben sich die Emmentaler Bauern damals einen wichtigen Verbindungsknoten geschaffen.
Nach diesem Abstecher ging es zirka um 17.00 Uhr zu unserem Tages-Endziel und wohl verdienten Apéro über. im Bergrestaurant Erika auf der Geisshaldenalp am Rämisgummen. Beim Geniessen eines feinen Epesses stiessen schlussendlich auch Rosi und Hanspeter Würmli zu uns. Das Massenlager war schnell bezogen, so dass wir zum Nachtessen übergehen konnten. Die angenehmen Temperaturen liessen es uns draussen geniessen.
Ca. um 22 Uhr 30 waren wir alle ziemlich müde, Rosi eigentlich schon einige Zeit vorher und suchten unser Nachtlager auf. Die Nachtruhe wurde massenlagermässig unterschiedlich erlebt!
Hansruedi war bereits um 6.30 Uhr wieder auf den Beinen. Seine Fotos von der Morgenstimmung findet ihr auf unserer Homepage. Um 08.00 Uhr gab es ein typisches Berner Älplerfrühstück, natürlich auf Wunsch mit Rösti, „Hamme“ und Spiegelei.
Pünktlich auf Verlangen standen wir alle um 9.15 Uhr bei unseren gepackten Motorrädern. Als Erstes ging es das Tal hinunter zur Kambly Fabrik und natürlich ….!! wieder mal was Essen. Wenn es auch mehr naschen war aber auch eingekauft wurde wacker.
Die Tour führte uns danach unter anderem über die Lüderenalp gegen Osten (eben irgendwo zwischen Pfungen & Moskau) mit Ziel das ACE CAFE LUZERN in Rothenburg (Hot Rod + Custom Car Meeting).
Die Fernsicht war um einiges besser als am Samstag obwohl es bewölkt war. Im Berner Hergiswil (Napfgebiet), mitten durch die Kirchgänger, ging es aber zuerst zum Kaffeehalt.
Beim ACE Cafe Luzern war der offizielle Teil der Tour zu Ende. Hansruedi verabschiedete sich und trat seinen Heimweg an. Der Rest der Truppe setzte die Fahrt Richtung Zürich über das Säuliamt fort. In Sihlbrugg nochmals einen Halt bevor sich die Gruppe dann auflöste.
Ganz herzlichen Dank, für die super tolle Tour, Thomas – es hat riesig Spass gemacht. Sind noch nie so viele unbefestigte Wege gefahren und wissen jetzt: es geht - zwischen Pfungen und Moskau ist alles möglich!
Urs + Lucia