Herbstausfahrt in den Jura

  
Herbstausfahrt 24.9.2005
  
Der Treffpunkt für die diesjährige Herbstausfahrt ist für die meisten Clubmitglieder für eine eintägige Ausfahrt doch recht weit weg, nämlich bei der Autobahnraststätte Grauholz bei Bern. Trotzdem sind wir eine stattliche Anzahl Teilnehmer, die sich bei noch etwas kühlem Wetter treffen, der Wetterbericht ist aber gut für diesen Tag.

Thomas Schwyter, unser bewährter Tourenwart, kündigt an, dass wir noch ein Stück auf der Autobahn fahren werden, bis zur Ausfahrt Kerzers und es dort dann Richtung Jura/Frankreich gehen werde. Tatsächlich verlassen wir dann dort die Autobahn, fahren aber zu meinem Erstaunen durch Orte, die ich absolut nicht kenne (da meine Schwester im welschen Jura wohnt, kenne ich mich in dieser Gegend recht gut aus). Ja gut denken wir, einmal einen neuen Weg kennen lernen ist ja auch schön. Nach längerer Fahrt hält der Tross an, Thomas fragt eine Frau am Strassenrand nach dem Weg, wir müssen wenden und fahren anschliessend über schmale Nebenstrassen weiter. Nach längerer Zeit münden wir dann in mir wohlbekannte Strassen bez. Autobahnen vor Neuenburg ein und fahren weiter Richtung La Chaux-de-Fonds. Nun erst beginnt es anspruchsvoll und richtig schön zu werden für einen Motorradfahrer, nämlich Kurven ohne Ende und bergauf und bergab! Wir fahren in Richtung Grenze mit dem wohlbekannten Doubs, dieser Fluss bez. die Gegend dort ist ein Paradies für wunderschöne Touren. Hier machen wir nun auch unseren Znünihalt, direkt am Fluss. Auf meine Frage hin erklärt mir Thomas, dass er sich tatsächlich bei Kerzers massiv verfahren habe und nun darum eine halbe Stunde zu spät ist. Das tut aber der wunderschönen Tour mit dem milden, schönen Herbstwetter überhaupt keinen Abbruch, das kann eben ohne GPS passieren... Unser Tourenführer erklärt uns, dass wir nun eine grosse Schleife fahren werden und zum Mittagessen wieder am Doubs sind, in einem anderen Restaurant. Auf der Karte ist ersichtlich, dass das tatsächlich keine 10 Kilometer Luftlinie sind, aber die Schleife auf der Strasse ist etwa 90 Kilometer. Es ist eine fantastische Strecke, typische Juralandschaft, für mich persönlich etwas vom Schönsten. Die Tour müsste ja nicht von Thomas ausgeheckt worden sein, selbstverständlich kommt noch eine etwas „verrückte“ Strecke, nämlich im Prinzip ein geteerter Wanderweg, sehr schmal, sehr steil, er geht im Zickzack Richtung Doubs hinunter, ein kleines Abenteuer! Zeitweise hängen die Äste so tief von den Bäumen, dass sie den Fahrer streifen. Das Restaurant für das Mittagessen ist auch wieder direkt am Fluss. Clubmitglieder, die schon länger dabei sind als meine Frau und ich, kennen es noch von einer früheren Tour her, für uns ist es neu.

Nach dem feinen Essen geht es weiter, nun fahren wir teilweise auf Strassen, die dem Schreiber bestens bekannt sind. Wehmütig denke ich an meine im Juli dieses Jahres geplante Club-Tour in dieser Gegend, die ich leider absagen musste, da ich zu diesem Zeitpunkt im Spital lag. Die Fahrt geht auch durch Orte, die wir von meiner ersten Frühlingstour her kennen, allerdings in umgekehrter Fahrtrichtung, erstaunlicherweise sieht eine Gegend dann oft ganz anders aus. Ebenfalls werden Erinnerungen an das Schweizerische BMW-Treffen 2004 wach, auch dieses war in diesem Teil des Jura. Tatsächlich biegen wir aber irgendwann einmal ab und fahren nun durch eine Gegend, die wir noch nicht kennen, es ist irgendeine Verbindungsstrasse zwischen zwei Hauptstrassen, ein richtiger kleiner, wunderschöner Pass! Der Rest bis Court ist nachher bekannt, dort biegen wir ab über den Grenchnerberg. Auch hier Erinnerungen, wollte ich doch genau diesen Grenchnerberg an meiner Frühlingstour letztes Jahr auch fahren, leider regnete es dann am Nachmittag so gewaltig, dass ich ihn ausliess und wir direkt fuhren. Aber auf dieser Herbsttour stimmt einfach alles, wir können im Restaurant auf dem Unter-Grenchenberg die warme Herbstsonne und gewaltige Merinques geniessen.

Die Tour und auch das gemeinsame Fahren im Club ist hier für das Jahr 2005 zu Ende, wieder ein Jahr, das viel zu schnell vorbei ging, aber wie schon im letzten Jahr einen krönenden Abschluss gefunden hat!
  
Werner Brawand